Berufsschule in Kivoga, Burundi

Seit 2009 betreibt Project Human Aid e. V. (http://www.project-human-aid.de/) im besonders armen Osten Burundis eine Berufsschule für Mädchen und junge Frauen. Kamen die Schülerinnen anfangs ausschließlich aus der unmittelbaren Umgebung der Berufsschule, ist sie inzwischen auch überregional bekannt und zieht Schülerinnen aus dem ganzen Land an.
Der Schulbesuch ist für die jungen Frauen und ihre Familien kostenfrei. Für Schülerinnen aus anderen Landesteilen sucht Project Human Aid ggf. Unterkünfte im Dorf und bezahlt diese.

Ziel der Ausbildung ist es, Mädchen und jungen Frauen mit geringem Bildungniveau, die sonst kaum eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten und sich mit einem Leben als (Subsistenz-)Bäuerinnen und Hausfrauen begnügen müssten, Zugang zu beruflicher Bildung und einem berufsqualifizierenden Schulabschluss zu verschaffen. Die Zeit an der Berufsschule und die anschließende Erwerbstätigkeit stärken das Selbstbewusstsein der jungen Frauen, erweitern ihren Wissens- und Erfahrungsschatz, führen zu finanzieller Unabhängig-keit und ermöglichen ihnen so letztlich eine zumindest teilweise Emanzipation von den stark patriarchalisch geprägten Strukturen Burundis.

Bis zu 30 Schülerinnen erhalten an der Berufsschule jedes Jahr eine neunmonatige Allrounder-Ausbildung in allen Aspekten des Hotel- und Restaurantwesens. An die Zeit an der Schule schließt sich ein verpflichtendes dreimonatiges Praktikum in einem Hotel- und/oder Restaurantbetrieb im Land an, das den jungen Frauen von Project Human Aid vermittelt wird.

In die Schule integriert sind ein kleines Restaurant sowie Gästezimmer – beide erfreuen sich großer Beliebtheit und ziehen auch viele Gäste von Außerhalb an.
Sie stellen zum einen den Praxisbezug in der Ausbildung der Schülerinnen sicher: So sammeln die Mädchen etwa Erfahrungen als Servicekräfte mit realen Gästen oder bekommen authentische Rückmeldungen auf ihre Fertigkeiten im Kochen.
Darüber hinaus tragen Restaurant und Hotel zur Selbstfinanzierung des Schulbetriebs bei: Neben den Gehältern der in Restaurant und Hotel beschäftigten Mitarbeitenden wird aktuell aus den Gewinnen die Miete für ein Haus finanziert, in dem mehrere Schülerinnen wohnen, die aus weiter entfernten Landesteilen stammen.

Perspektivisch planen wir, den Absolventinnen, die sich selbständig machen wollen, die ersten Schritte ins Unternehmerinnentum mit Mikrokrediten zu erleichtern.
Darüber hinaus werden wir in absehbarer Zukunft die sanitären Einrichtungen der Berufsschule erweitern müssen. Eine Kalkulation hierfür steht noch aus.

Hier der vollständige Bericht: Berufsschule-Burundi-2018

(Text: Thomas Fischer, Project Human Aid)

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